Ironman Cozumel 2013

 

IRONMAN COZUMEL 2013


Nach ein paar kleineren Regionalwettkämpfen heißt mein letztes großes Ziel dieses Jahr: IRONMAN COZUMEL / MEXIKO

Am 23. November strate ich mit Annett und Ihren Eltern von München aus nach Cozumel.

Nachdem ich 2010 nur sehr knapp an der Quali für Hawaii vorbeirauschte, will ich versuchen, es noch vor Jahresende festzumachen, damit ich das nächste Jahr mein ganzes Training darauf ausrichten kann.

Hier werdet Ihr natürlich wieder rechtzeitig alle Infos und Bilder von den Tagen vorm Wettkampf bekommen.


Anbei wieder die üblichen Links für Infos, rund um den IRONMAN:


http://www.ironmancozumel.com/

http://de.wikipedia.org/wiki/Cozumel














































































































TAGEBUCH

Samstag den 23.November 2013


7:00 Uhr ging es ab ins Wasser. 20 Minuten Swim in der Karibik. So ein Pool fehlt zu Hause einfach.

Perfekte Schwimmbedingungen, warmes klares Wasser, aber ganz schön salzig (wer hätte das gedacht).

Danach ging es an den Frühstückstisch. Entspannt gemumpelt und ab auf die Bude.

Rad zusammengesteckt und fein justiert, hinterher 20km locker gekurbelt. Mittlerweile wurde es ganz schön warm.

Schwül ist es hier eh immer (ca. 95% Luftfeuchte). Radklamotten sind nass als wäre ich schwimmen gewesen.

Erstmal unter die kalte Dusche und dann ab an den Strand.

Die anderen Drei räkeln sich schon in der Sonne. ABER, das geht hier nicht nur am Strand sondern auch im Wasser  ;)))

Man möchte gar nicht mehr raus.

Ruck zuck war auch schon Mittag, wieder Essen.

Das geht jetzt die nächsten 14 Tage so, oooor nee (seh ich danach bestimmt wie Enni aus).

Danach wieder Richtung Liege gerollt, von da aus in Wasser gerobbt. Ich höre gerade, zu Hause soll es schneien, verrückt.

Ob die vielen bunten Fische hier wissen was Schnee ist ???  

Übrigens, der Barrakuda soll noch leben (Cozumel-Insider), ist aber bisher noch nicht gesichtet worden.

Bis zum Sonnenuntergang geschnorchelt was das Zeug hielt. Sonnenuntergang einfach nur S C H Ö Ö Ö N!

Kurze Pause von der Pause unter der Dusche. Da war doch noch was, ach ja, Abendessen. Also ab zum Essen (endlich :) ).

Beste Grüße an Vati & Frank, der Nachtisch is echt heftig ;))).

Da hier die Hauptbeschäftigung aus im Wasser liegen, auf der Sonnenliege liegen, im Sand liegen, auf dem Rad liegen, besteht, liegen wir nun endlich auch im Bett ! ;)


Gute Nacht !

Sonntag den 24.November 2013


7:00 Uhr. Wieder 20 Minuten Swim.

Nun ist auch der größte Teil unserer Reisegruppe vor Ort.

Man/N ist nicht mehr allein im warmen Nass.

Einige alte Bekannte begrüßt, kennengelernt bei vergangenen Reisen. Frühstück, 10:00 Uhr Empfang vom Reiseleiter Hannes (HannesHawaiiTours). Vorm Mittag ne halbe Stunde eingelaufen mit Uwe aus Austria.

Klamotten wieder pitschnass von nur einer halben Stunde.

Wie soll das dann erst am 1.12., beim Wettkampf, werden? Nass halt...

Kalte Dusche, Strand und Liege.

Dann ging es,  ääääh, ach ja, zum Essen ;)

Salat, viel Gemüse und bissel Fleisch.

Dazu natürlich wieder leckersten Nachtisch.

Schweren Herzens wieder Richtung Liege. Leichte Wolken haben heut die Sonne erträglich werden lassen. Auch der Nachmittag gestaltete sich liegend, natürlich, wo auch sonst (auf der Liege oder im Wasser, thats all).

Herr Barrakuda wurde noch immer nicht gesichtet.

Sonnenuntergang war wieder sehr romantTisch. Apropos Tisch, der Abendtisch zwinkerte uns schon verlegen zu.

Tja, die viele Bewegung zwingt einem ja zum NACHTISCH.. ;)

Schnell noch Tagebucheintrag und jetzt: 


Gute Nahaacht ;)

Freitag den 22.November 2013


Liebe Damen, sehr geehrte Herren,

wiedermal habe ich mich auf Reisen begeben und wiedermal ist das Ziel Cozumel in Mexiko.

Freitagmorgen, 6:00 Uhr. Von Dresden über München ging es nach Cancun  per Flugzeug.

Weiter mit dem Taxi nach Playa del Carmen, wo schon die Fähre nach Cozumel wartete.

Mit mir unterwegs meine Freundin Annett und ihre Eltern. Abends 18:00 Uhr(7h Zeitverschiebung) waren wir am Zielort.

Schnell noch eingecheckt und ab zum Abendessen gegangen.

Danach nochmal kurz einen Abstecher ans Wasser.

Füsse rein, ooooor... einfach nur oooooooorrr...  28 Grad warm...........  

Dann kam der Schlaf mit großen Schritten...

Montag den 25.November 2013

7:00 Uhr für 2km ins Wasser, danach an den Frühstückstisch.

Großes Omelette mit Gemüse Schinken und Käse gefüllt. Dazu Ananas & Papaya, 2mal.

Für die nächsten drei Tage ganz, ganz wenig Kohlenhydrate (nennt man in Fachkreisen Saltin-Diät). Nach dem Essen haben wir uns ein Auto gemietet. Uwe (Ebner, Österreicher) und ich auf's Radl.

Netti und Nina (des Österreichers Frau) in den Wagen, dann einmal um die Insel geheizt.

Wenn das der Trainer erfährt (lieber Manne, von hier beste Grüße an Dich!), bin ich ein Kopf kürzer.

Laut Trainingsplan hieß es: kleines Kettenblatt (39 Zähne), damit einmal um die Insel kurbeln. Sorry, dass große Blatt (53 Zähne) wollte die Kette nicht hergeben ;)

Kaum fertig war ne kalte Dusche ein Muß. Netti hat ihre Eltern eingesackt, die Insel erkundet. Ich hab mich Richtung Mittagstisch gequält. Salat, Fisch, Hühnchen,  Ananas und Papaya waren an der Tagesordnung. Der Nachtisch wurde links liegen gelassen.

Zurück auf‘s Zimmer, 2h Schönheitsschlaf (wenn es denn helfen würde). Danach hab ich einer Sportlerin geholfen, die Rückenprobleme hatte. War mir eine willkommene Abwechslung. Bissel mit anderen Sportlern gefachsimpelt (Saison ausgewertet, übers Race geredet). Eine leichte Anspannung ist bei jedem zu spüren (auch bei mir). Dann wieder zu Tisch.

Weil ich bissel platt war vom Tag, ging's bei Zeiten ins Nest...

Dienstag den 26.November 2013

7:00 Uhr ging's mal wieder 20 Minuten in die Fluten.

Danach kurzes Frühstück. Mit Netti auf die andere Seite der Insel gefahren, da ist die wildere (für mich schönere und urigere) Seite. Das Wasser ist rauer und wellig, keine Menschenseele, einfach (mal) RUHE. Mittags ging's zurück.

In die Laufschuhe, halbe Stunde lockerer Lauf (der Biorhythmus ist noch nicht ganz da wo er sein soll). Puls war bissel hoch aber ich habe die Hitze schon besser verkraftet  (trotzdem war alles pitschnass).

Dusche, Mittagstisch, an den Strand gelegt. Mit Netti um die Wette geschnorchelt bis die Sonne unterging. Nix Barrakuda, dafür viel andere bunte Fische weit und breit. Fisch gab's dann auch zum Abendtisch. Die Müdigkeit überkam mich.

Deshalb zog ich mich zurück und schlief bei Zeiten...

Mittwoch den 27.November 2013

... die Nacht brachte es schon mit. Starker Regen und heftiger Wind zog über die Insel.

Trotzdem 7:00 Uhr ans Wasser. Kaum einer ging hinein..., war einfach eine zu stürmische See und frischer Wind.

Das Wetter zwang uns zum Rückzug. Naja, kann man nix machen, ging es halt gleich zum Essen. Ich war irgendwie nicht ganz auf'm Damm. Zu schlapp, also ab, wieder ins Bett. Netti und ihre Eltern fuhren mit dem Taxi in die Stadt zum Shopping.

Ich hab bis Elfe geschlafen, dann kalt geduscht. Laufschuhe raus, rein und 2km locker eingerannt, 4km Speed und 2km locker ausgetrabt. Ich bin mit dem Lauf fast zufrieden, weil ich relativ flott unterwegs war.

Leider nach 15 Minuten abgebrochen (sollte eigentlich 30 Minuten dauern). Mein Kopf hatte keine Lust mehr aber das passiert mir eigentlich vor jedem Wettkampf, war also zu erwarten. Manne schrieb sonst immer 20 Minuten in den Plan, 30 waren einfach zu hart bei der Schwüle.

Mit einem gequälten Lächeln saß ich am Streckenrand, rang nach Luft, wartete das der Puls wieder unter 100 ging. Dann lief ich locker zurück. In dem Tagebuch von vor 3 Jahren ist ein Bild zusehen wo ich auf der Straße sitze und wegfließe. Diesmal war es nicht anders. Schnell unter die Dusche zum abkühlen und ein Stündchen hingelegt. Spät Mittags gegessen.

Da das Wetter nicht besser wurde ging es wieder ins Bett. Wenn ich alleine bin hab ich die Aufregung gut im Griff. Nur nicht zu viel bewegen. Netti kam zurück. Shoppingtour war erfolglos (nur Rotz gabs, waren ihre Worte). Bis zum Abendessen wurde gelesen. Das letzte kohlenhydratfreie Abendessen stand an. Der lecker Nachtisch wurde heute weggelasssen, dafür morgen den ganzen Tag! Bis zum Wettkampf heißt es dann nur noch Zucker, Zucker und nochmals Zucker. Wenn ich ehrlich bin, kann ich das Essen kaum noch sehen.

Hab echt keinen Hunger mehr, deswegen, ab in die Koje und Licht aus ;)


NOVEMBER 2010

Donnerstag den 28.November 2013


7:00 Uhr. War eine unruhige Nacht.

Wind liegt an, trotzdem für 500 m ins Wasser. Hab die Wellen getestet, naja, is machbar.

Danach wie immer  Frühstück. Kohlenhydrate, endlich auch wieder Zucker aber ich hab irgendwie keinen Hunger.

Also wurde nur reingestopft was ging. Dann wieder ins Bett und 2,5h geschlafen. War echt irgendwie platt, doch der Schlaf tat richtig gut. Am Mittagstisch lief es dann, selbst der Nachtisch passte noch rein ;)


14:00 Uhr ging es dann mit dem Bus in die Stadt zur Anmeldung. Das ging ziemlich schnell über die Bühne.

Dann wie immer noch bissel über die Expo geschlendert.

Wieder zurück im Hotel gleich rein in die Radklamotten und 30 Minuten gekurbelt. Diesmal aber wirklich schön easy einen 25iger Schnitt. Ich fühlte mich gegenüber dem Vortag wie ausgewechselt. GUT! ;)

Geduscht, an den Strand gegangen, Liege besetzt. Heute war aber kaum Sonne, dafür aber viele Wolken und heftiger Wind. Hab Nachmittags mit Enni bissel über WhatsApp kommuniziert, Lagebericht abgegeben...

Gegen 17:00 Uhr wird es hier dunkel, also ging es  wieder aufs Bett und es wurde liegend die Zeit vertrieben.

Das Abendessen wurde wieder sehr hart. Eigentlich keinen Hunger aber es wurde trotzdem gestopft... pfffff...

Und wieder war ein Tag geschafft.

gn ;)

Freitag den 29.November 2013


...wie immer geht`s 7:00 Uhr Richtung Wasser. Immer noch bissel Welle aber egal, 20 Minuten kraulen und gut.

Dann zum Frühstück. Hab zwar keinen Hunger, trotzdem musste gegessen werden.

Gleich im Anschluss zurück auf die Bude und in die Waagerechte. Ruhe. Keine 48h mehr. Das Warten zehrt ziemlich an den Nerven. Schade, es ist so schön hier, man kann es gar nicht richtig genießen. Aber in der Ruhe liegt die Kraft, war doch so, oder? ;)


Nach 11:00 Uhr hab ich mich nochmal eine Stunde auf das Bike gesetzt und bin locker 25km gerollert.

Die Sonne gab wieder ihr bestes. Kurze Dusche, Ruhepause, Mittag. Hoffentlich bekomm ich die Speicher voll.

Wetterwechsel. Die Liege am Strand geschnappt und bei böigem Wind ein wenig gechillt.

Keine Sonne mehr da, die See war wieder rau. Eigentlich perfekt zum Kieten aber das Thema lassen wir mal lieber...

Hab noch bissel versucht zu lesen. Dann kam nochmal eine Anfrage von einer Athletin zwecks Behandlung. Hab natürlich gern geholfen, schließlich war ich da wieder in meinem Element. Noch bissel Ruhe auf dem Zimmer genossen, dann zum Abendbrot.

Gegen 21:00 Uhr Rennbesprechung mit Hannes. Alle Fragen wurden geklärt...

Gegen 22:00 Uhr ab ins Bett und Licht aus...

Startnummer1951
Startnummer1951

Samstag den 30.November 2013


Diesmal wurde bis um acht ausgeschlafen. Sage und schreibe 10h durchgeratzt. Letztes entspanntes Frühstück.

Locker und fluffig gng`s wieder auf das Zimmer.Nach bissel rumliegen wurde der Wechselbeutel für Rad und Lauf gepackt. Startnummern auf Helm geklebt (1951), Rad gecheckt, 11Bar auf die Räder gepumpt, dann ab zum Mittag.


Nach dem Essen wieder aufs Bett.

Gegen 15:00 Uhr ab zum Radcheckin, keiner hat das Rad auch nur angeschaut, geschweige denn den Helm kontrolliert. Es stehen in der Wechselzone Räder von ca. 2800 Triathleten, meines hat nicht den günstigsten Parkplatz abbekommen. Ich muss zwar nen kleinen Umweg laufen, andere hat`s aber weitaus schlimmer getroffen.

Schnell noch zum Bodymarking.

Es hat sehr viel geregnet letzte Zeit, dazu soll es aber zum Wettkampf sehr heiß werden.

Heißt, es ist dann sehr, sehr schwül, was das Laufen morgen erschweren wird.

Nach Abgabe des Rades und meiner Laufsachen sind wir mit Hannes wieder zurück zum Hotel.

17:00 Uhr, 5km lockeres Läufchen, ging viel zu gut, fühl mich bereit !

18:00 Uhr, Traditionelle Pastaparty mit der Reisegruppe (immerhin 80Leute). Danach Richtung Bett und Beine hoch....

Klappe zu Affe tot, gn ;)



PS: Ab Sonntag (gg 12:00 Uhr, deutscher Zeit. da ists 5:00 Uhr hier in Cozumel)

geht es dann auf der Livetickerseite weiter.

Diese findet Ihr HIER.

Ich werde hier auf alle Fälle nach dem Rennen nen kleinen Bericht zum Wettkamf schreiben.

Euch allen da draußen wünsche ich einen schönen 1.Advent!

Anbei findet Ihr meinen „kurzen“ Wettkampfbericht, so wie ich alles empfunden und erlebt habe.... 

Das Rennen ist nun schon 2 Tage Geschichte. Meine Stimmung ist gut und entspannt. Mein Körper hat keine Kratzer abbekommen und hat das Rennen super verkraftet. Nachdem ich das Ziel völlig erschöpft erreicht habe, war ich mir nicht so richtig sicher, was ich fühlen sollte. Auch 2 Tage später geht es mir nicht anders. Ich stehe hier so zwischen Tür und Angel, als hätte das Rennen gar nicht stattgefunden. Die Zeit rennt und Gefühle finden irgendwie keinen Platz, Emotionen bekommen keinen Raum. 

Dabei fing alles super an... das Schwimmen verlief im wahrsten Sinne reibungslos. Der Startschuss fiel und die Meute (ca. 2600 Starter) rammelte los. Ich befand mich ganz rechts von dem Feld, konnte in Ruhe los schwimmen und einen guten Rhythmus finden. Da die Schwimmstrecke verkürzt wurde (Enni hat berichtet warum), kam ich schon nach knapp 38min. aus dem Wasser und rannte Richtung Wechselzelt. Im Zelt hab ich mich dann schnell umgezogen und ab in den Wechselgarten zum Rad und raus auf die Strecke. Schnell fand ich auch da meinen Rhythmus und ab ging die Post. Habe sehr schnell viele Plätze gut machen können und war nach 10km schon unter den Top 40. Leider war zu erwarten, dass sich Gruppen bilden werden und genau das passierte. 
Die ganze Zeit fuhr ein Kampfrichter mit dem Moped neben der Gruppe her und wies die Sportler permanent darauf hin, Abstand zu halten und rechts zu fahren. Aber er verteilte keine rote Karte. 

Nach der ersten Runde war die Gruppe ca. 30 Mann stark, sauberes Fahren fiel sehr schwer (7m Abstand). Ab Km 75 bin ich dann mal 12 km an der Spitze gefahren, um den Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen. 
Bei Km 89 hab ich dann eine rote Karte bekommen (4min. Zeitstrafe). Das hieß, die nächste Penaltybox war meine. 
Die rote Karte war berechtigt, aber dann hätten alle eine bekommen müssen..... so sinnlos, denn auf der anderen Inselseite war ein extrem harter Gegenwind, vor allem in der 2. und 3. Radrunde. Da ist keiner sauber gefahren, aber mich und einen Argentinier hat es erwischt. Also 4min. gestanden und weiter ging die Hatz. Ja, was soll ich sagen, kaum ging es weiter, kam die nächste Gruppe. 
Sie war 6 Mann stark, da hab ich mich hinten dran gehangen und bin mit Sicherheitsabstand mitgefahren. Nach der 2. Runde wusste ich schon, dass es eine gute Radzeit wird und habe versucht locker zu bleiben. In der 3. Runde zerfiel dann die Gruppe, denn der Gegenwind war extrem hart. Das kostete viele Körner. Auf den letzten 20km hatte ich dann Rückenwind und rollte mit 40 Sachen Richtung Wechselzone. Mit der Radzeit von 4:56h bei 182km bin ich sehr zufrieden, da ich noch nie schneller war auf einer Ironmandistanz. Bis hierher verlief alles nach Plan und ich fühlte mich gar nicht so schlecht. 
Durch die Wechselzone durch, in die Laufschuhe rein und raus auf die Strecke. Die ersten Schritte gingen gut und ich fühlte mich leicht. Was mir aber auffiel, dass es extrem heiß war in der Stadt. 
Nach 3km merkte ich „nee das wird Kopfsache“, nach 4km sagte der Kopf ''nee ich mach das nicht mit'', nach knapp 5km ging ich das erste Mal oder zweite Mal, egal, von da an lief nur noch kaltes Wasser über meinen Körper. 
Ich steckte Eis in die Hose, unter die Mütze und nahm es in die Hände, um mich abzukühlen. 
Das half Stück für Stück. Wie sollte ich bloß den Marathon schaffen, völlig leer und keinen Bock mehr. Also ein Schlachtplan musste her. 3 Runden a 14km waren zu Laufen und eine Halbe hatte ich schon geschafft. „Also lauf erst mal die 1. Runde zu Ende und dann schauen wir mal“. Hawaiiquali war da schon längst abgehakt, nur noch überleben und finishen (ein Triathlet stirbt nicht, er finisht ;) ). Also kämpfte ich mich Meter für Meter vorwärts, obwohl keine Faser mehr wollte. 
Ich habe bisher alle meine 10 Ironmanstarts ins Ziel gebracht „du darfst nicht aufgeben, nein du darfst nicht“. In Nizza lief es so super und hier gar nix. Also weiter, 1km gerannt, 200m gegangen und so war die 1. Runde dann rum. 
Bei meiner Freundin Annett und ihren Eltern, die mich begleiden, suchte ich Trost und Hilfe. So richtig helfen konnte sie mir aber nicht und ich lief in die 2. Runde, irgendwie hoffte ich auf die 2. Luft. Ich aß und trank regelmäßig, kühlte mit kaltem Wasser und Eis, rannte 1km und ging 200m. So überlebte ich die 2.Runde. Es litten viele mit mir und manche stürmten an einem vorbei, als ginge nix einfacher, Hut ab. Also noch einmal 7km hinauf kämpfen. Der Himmel wurde dunkler und Regen nahte. 
An der letzten Wende fing es an zu tröpfeln und auf einmal regnete es wie aus Kannen. Das tat schon mal gut und es ging auch bissel besser. Ein kleines Ziel hatte ich mir dann doch noch gesteckt und der Kampfgeist war schwach, aber da. Ich wollte den Marathon noch unter 4h schaffen. „Also los Perschi, quäl dich du Sau“ und die Sau hat sich gequält. Spass hat es nicht gemacht, aber das Ziel war nahe. Selbst 500m vor dem Ziel ging ich nochmal ein paar Schritte. 

Auf der Zielgeraten fiel dann jeglicher Schmerz ab und ich war so heil froh, zu hause zu sein. Es ist verrückt, ja es ist verrückt, zu was der Körper alles in der Lage ist. Nach 9:32h lief ich durch das Ziel, den Marathon liefging ich noch in 3:51h. Ja Wahnsinn, ich habe mich selber bezwungen und mein Kämpferherz hat durchgehalten, unglaublich. Das erste an was ich mich nach dem Zieleinlauf erinnern kann waren meine Gedanken: ,,nie wieder, nie wieder Ironman'' ;)
 
Man könnte einen ellenlangen Bericht schreiben. Jede Sekunde mit Gefühlen und Gedanken vollstopfen. Ich hoffe, ich konnte Euch vermitteln, wie es sich anfühlt, wenn mal nicht alles nach Plan läuft.
 
PS: Wer mein Tagebuch aufmerksam gelesen hat, wird mitbekommen haben, dass ich die Saltin-Diät gemacht habe. Das war Mut zum Risiko, denn ich habe sie vorher noch nicht angewendet und empfehle sie auch nicht weiter. Im Nachhinein erzählten mir viele Sportler, damit schon große Probleme gehabt zu haben. „Schuster bleib bei deinen Leisten“ würde mein Trainer jetzt sagen.
 
Ich danke allen, die mich am Wettkampftag begleidet haben und das letzte Jahr für mich da waren.
 
Bis bald,

Euer Sveni :-)