Meine Eindrücke vom Raceday / 03.11.2007


..so..ein langes Jahr ist nun beendet..als erstes möchte ich mich bei all denen bedanken, die mir dabei geholfen und mich unterstützt haben. Vor allem Andi und Manne (Trainer), ich hoffe, dass wir die kommende Saison genau so gut bestreiten werden, wie die vergangene...

Ironman Florida 2007

Die Anspannung vor dem Start war enorm. Ich fühlte mich aber trotzdem locker. Mit dem Startschuss bin ich gleich vorne weg. Kein Gebrülle, schnell und lange Züge. Ich war sofort im Rennen drin, hab das schwimmen als Erwärmung gesehen. 2 runden ohne Probleme. Aus dem Wasser raus keine Uhr in Sicht, schneller Wechsel, Rad gepackt und los. Alles super, es lief auch hier reibungslos. Nach 2 Stunden hatte ich 77 km auf der Uhr stehen, unglaublich, das Gefühl immer noch locker. Nach 3 Stunden waren es dann 113 km. Der erhoffte Rückenwind blieb aus. Statt dessen gab es
Gegenwind. Oh Gott, ab hier wurde es dann schwer. Nahrungsaufnahme ging gegen null, immer wieder kam Luft aus meinem Magen samt Flüssigkeit. Ich versuchte ruhig zu bleiben und gleichmäßig weiter zu treten. Ich konzentrierte mich auf mein rennen, aber es fiel mir immer schwerer, weil immer mehr Athleten vorbei fuhren. Knapp unter 5 Stunden ging es zum 2. Wechsel. Alles im plan, aber das Körpergefühl war nicht mehr sehr motivierend.

Die erste Meile ( 1,6km ) war unglaublich schwer. Ich musste sofort auf Toilette und blieb da eine ganze Weile. 200 Meter später den kompletten Mageninhalt in die Hecke geschafft. Jetzt war die Flasche leer. Wie ausgewechselt lief es auf einmal. 2 - 3 mal noch auf Toilette. Halbmarathon 1 St 36 Minuten . Und das mit den vielen Unterbrechungen. Wohl zu schnell ! Denn bei km 22 war der Ofen aus. Starke Schmerzen im Bereich des rechten Kniegelenks. Dazu Magendarmprobleme die immer schlimmer wurden und nicht mehr zu kontrollieren waren. Jeder Laufschritt gab mir das Gefühl ich sollte aufgeben. Wo war Andi ? Ich brauch jemanden zum ausheulen, jemanden der mich stützt um die Last abzunehmen, aufzugeben, das Rennen zu beenden. So taumelte ich km für km und kein andi weit und breit. Bis zu km 28 vergingen so 1:10h, für 6-7 km. Auf einmal stand er da mit dem Fotoapparat..”Andi ich kann nicht mehr” waren meine Worte. Andi erwiderte; ”dann lauf langsam zurück”. Aber langsam gelaufen bin ich die ganze Zeit schon. Die 3 km bis zur Wende kann ich auch noch laufen. Ich fragte Andi nach der Racezeit. 8:53h, also knapp 13 km, 1:07h, um unter 10h zu finishen. Letzter versuch. Andi; ”los komm”, wir schauten uns an. Ich hielt mich kurz bei ihm fest. Genau diese Worte haben mir gefehlt ! Unglaublich, der Schmerz am Knie wurde ausgeblendet, habe aber die Toilette noch ein paar mal besucht. Jetzt wurde Meile für Meile gerannt, kein Schritt mehr gegangen.

Auf der letzten Meile ging's nochmal richtig gut...

9:59:31h ! ! !


Endlich da. Endlich vorbei. Aber trotzdem glücklich es geschafft zu haben. Ich hab mich sehr schnell wieder erholt. Auf den letzten 13 km beim Marathon hab ich nichts mehr getrunken. Ich glaube mehr als 1 Liter waren es auch gesamt nicht gewesen. Irgendwie kann ich es noch gar nicht richtig glauben, so etwas durchgemacht zu haben.

Was soll ich sagen. Wahnsinn !!! Zum Nachmachen nicht geeignet. Hier hab ich mich von einer anderen Seite kennengelernt...


Ironman Hawaii ist diesmal kein Thema für 2008!